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Montag 1 Dezember 2025 23:17
Montag, 1 Dezember 2025, 23:17
FOTO Krassimir Martinow
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Tausende Bulgaren gingen zum zweiten Abend in Folge in Sofia und in vielen bulgarischen Großstädten auf die Straße, um gegen den Entwurf des Staatshaushalts für 2026 zu protestieren, der von der Regierungskoalition vorgeschlagen und in erster Lesung in der Volksversammlung angenommen wurde.
Die Aktion wurde von der Koalition „Wir setzen die Veränderung fort-Demokratisches Bulgarien“ (PP-DB) organisiert und von weiteren oppositionellen Formationen unterstützt.
Das Ziel der Proteste ist, die Regierung an die Erwartung der Gesellschaft zu erinnern, den finanziellen Rahmen des Staates nach Gesprächen mit Arbeitgebern und Gewerkschaften grundlegend zu überarbeiten und die öffentlichen Mittel gerecht zu verteilen, im Einklang mit den Bedürfnissen von Wirtschaft und Bürgern und ohne Privilegierung einzelner Strukturen im öffentlichen Sektor.
„Wir werden euch nicht erlauben, uns zu belügen“ – so lautete das Motto der zweiten Serie von Massenprotesten gegen die Haushaltspolitik der Regierung in Sofia, Plowdiw, Warna, Weliko Tarnowo, Russe, Lowetsch, Blagoewgrad, Burgas, Plewen und anderen bulgarischen Städten.
Die tausendköpfige Mmenge, die sich im „Dreieck der Macht“ im Zentrum von Sofia versammelt hatte, forderteÄnderungen am Haushalt für das kommende Jahr und einen entschlossenen Kampf gegen die Korruption in Bulgarien.
An mehreren Stellen in der Stadt spitzte sich die Lage zu: Container brannten, es wurden Knallkörper gezündet, ein Polizeibus wurde beschädigt, es kam zu Wortgefechten zwischen Demonstrierenden und Polizisten, und örtlich fiel der Strom aus.
„Der Protest selbst verlief friedlich. Erst danach setzte sich ein Demonstrationszug in Richtung der Parteizentralen von GERB und DPS in Bewegung, wo Provokateure auftauchten“, erklärte der Vorsitzende von „Wir setzen die Veränderung fort“ Assen Wassilew und verlangte den Rücktritt des Innenministers Daniel Mitow.
FOTO Krassimir Martinow
In Plowdiw, der zweitgrößten Stadt unseres Landes, zogen die Demonstranten rund drei Stunden lang durch die zentralen Straßen und riefen „Rücktritt“, „Mafia“ und „Pewski – raus“. Die Protestaktion verlief sehr ruhig und wurde von Hunderten Polizisten gesichert, berichtete die Korrespondentin des Bulgarischen Nationalen Rundfunks Kremena Danewa.
Zu einem großen Protest versammelten sich auch in Weliko Tarnowoviele junge Menschen und Familien. Eine junge Mutter, die mit ihrem Baby gekommen war, sagte, sie nehme am Protest teil, weil ihr der Haushalt und die Menschen, die den Staat regieren, nicht gefallen.
„Es ist Zeit, zurückzuschlagen und zu zeigen, dass diese Zivilgesellschaft die Politiker zur Verantwortung ziehen wird, die unseren Staat und unsere öffentlichen Mittel bestehlen und missbrauchen“, erklärte ein junger Mann gegenüber der Reporterin des Bulgarischen Nationalen Rundfunks Sdrawka Masljankowa.
Auch in anderen Städten Bulgariens fanden Protestaktionen statt. Die Bürger kündigten an, dass die Kundgebungen nicht aufhören werden, solange der Haushaltsentwurf 2026 nicht zurückgezogen wird.
Zusammengestellt von: Elena Karkalanowa
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Gestaltet von Rossiza Radulowa